Deutsche Kirchengeschichte am Wege
Band 1: Der Hellweg
Einführung in die Kirchengeschichte des Hellweg-Raumes
Lippe und Ruhr, Rhein und Teutoburger Wald mit dem Eggegebirge bilden die natürliche Begrenzung einer Landschaft, die von ihrer mittleren Straße, dem Hellweg, wie von einem Rückenmarkstrang belebt und zusammengehalten wird. […]
Als Hellweg (Das Wort ist gedeutet worden als heller, durch den Urwald geschlagener Weg oder Heerweg, oder auch (Hall-) Salzweg) im eigentlichen Sinne wird heute die Straße samt dem angrenzenden Land zwischen Paderborn und Dortmund bezeichnet. […] Über den Hellweg zogen deutsche Könige und Kaiser, zogen Ritter und Landknechtshaufen. Ihn benutzten die Salzkarawanen und die Wagen mittelalterlicher Kaufleute. Auf ihren Zügen zum Osten befuhren ihn Mönche und Bauern, um jenseits der Elbe zwischen Sumpf und Sand friedliche Eroberungen für das Gottesreich und das Reich der Deutschen zu machen. Über den Hellweg zogen Prozessionen mit Reliquien von Heiligen, die man aus Frankreich ins sächsische Land übertrug, und von Innerdeutschland her wanderten Scharen von Pilgern jahrhundertelang nach Köln, Aachen und Santiago in Spanien. Vermutlich war der Hellweg schon Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung ein ausgetretener Pfad, wie ihn Händler und nach neuem Siedelraum ausziehende Stämme suchten. Sicher haben auch römische Legionen hier ihren Weg ins Innere Germaniens gefunden. […]
Jahrhunderte später ist Karl der Große von Süden her in die Herzmitte des Hellweglandes eingedrungen. An der Ruhr und an der Diemel brach er der Sachsen Sperrfesten Eresburg (Obermarsberg) und Sigiburg (Hohensyburg). Paderborn und Lippspringe, beide im Quellgebiet der Lippe, beide in den Flanken geschützt von Waldgebirgen, waren seine bevorzugten Rast- und Beratungstätten. […]
Die Straße kam also zu höherer Bedeutung just um die Zeit, da das Christentum zu den Sachsen gelangte. Über sie zogen auch die christlichen Glaubensboten. […]
Grün markiert, der Feldzug im Jahre 772 von der Eresburg (Obermarsberg) über Paderborn zur Iburg über das Eggegebirge bis an die Weser.
„Deutsche Kirchengeschichte am Wege“ 1940 Herausgegeben von Heinz Raskop Verlag J.P. Bachem Köln; Karte gezeichnet von Josef Goeken, rechter Teil
„Deutsche Kirchengeschichte am Wege“ 1940 Herausgegeben von Heinz Raskop Verlag J.P. Bachem Köln; Karte gezeichnet von Josef Goeken, mittel Teil
„Deutsche Kirchengeschichte am Wege“ 1940 Herausgegeben von Heinz Raskop Verlag J.P. Bachem Köln; Karte gezeichnet von Josef Goeken, linker Teil