Weltachse "Axis Mundi" Mysterien des Himmelssäulenkultes

Die Weltachse (lateinisch axis mundi), auch Himmelsachse, Weltsäule oder Weltensäule ist ein grundlegender Begriff kosmogonischer Mythen und bezeichnet die Verbindung zwischen dem Zentrum von Himmel und Erde.

Verbreitung

In zahlreichen mythologischen Vorstellungen, besonders in der schamanistischen Kosmologie, stehen der Weltenbaum, der Weltenberg und die Weltachse im Zentrum der Kosmogonie. Die Achse des Weltenbaumes durchbricht die verschiedenen Ebenen der Realität und bietet so eine Möglichkeit, von einer Existenzform zur anderen vorzudringen. Mithilfe und entlang dieser Weltachse bewegt sich der Schamane, die Hexe oder auch der weise Seher zu anderen Ebenen des Seins, um im Dienste der Gemeinschaft mit dort über- und unterirdischen Wesen (Ahnen, Geistern) in Verbindung zu treten.

Der mythologische Ursprung einer Weltachse leitet sich wohl aus dem frühen Gebrauch des Rades ab. In der Vorstellung vieler Völker war es intuitiv einsichtig, dass ebenso die sich drehende Erde oder die sich um die Erde drehende Welt eine Achse haben müsse. Ebenso wie eine Radachse musste nach damaliger Vorstellung dies die Anbindung an ein höheres Wirkungsgefüge darstellen und so die einzige Verbindung zu einer anderen Realität bieten.

Am Schnittpunkt von irdischer Welt und Weltachse befindet sich der oft als „Nabel der Erde“ bezeichnete Weltmittelpunkt, an dessen Ort sich ein heiliger Berg, eine heilige Stadt oder ein zentraler Tempel befindet. (Quelle: Wikipedia)

Eine prominente Darstellung der Weltachse auf der "Himmelsscheibe von Nebra"

Die Himmelsscheibe von Nebra ist eine kreisförmige Bronzeplatte mit Applikationen aus Gold, die als die älteste bisher bekannte konkrete Himmelsdarstellung gilt. Ihr Alter wird auf 3700 bis 4100 Jahre geschätzt. Das Artefakt der Aunjetitzer Kultur aus der frühen Bronzezeit Mitteleuropas zeigt astronomische Phänomene und religiöse Symbole.

Längere Zeit nach der Entstehung eingearbeitete Gold-Tauschierungen und die vermutlich bewusste Vergrabung vor etwa 3600 Jahren lassen den Schluss auf einen längeren, möglicherweise religiösen Gebrauch zu. Seit Juni 2013 gehört die Himmelsscheibe von Nebra zum UNESCO-Weltdokumentenerbe in Deutschland.

Gefunden wurde sie am 4. Juli 1999 von Raubgräbern auf dem Mittelberg in der damaligen Gemeinde Ziegelroda nahe der Stadt Nebra in Sachsen-Anhalt.

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Dr. Kai Helge Wirth ist Kunstwissenschaftler und Geograf. Im Bereich der vorgeschichtlichen Kunstwissenschaften gelangen ihm teilweise spektakuläre Hauptentdeckungen.

Seine dritte Veröffentlichung über die Himmelsscheibe von Nebra ist nicht weniger revolutionär. Stellt er doch sämtliche bislang existierenden Deutungsversuche infrage. Mit bildanalytischen Methoden war die Scheibe noch nie vorher untersucht worden. So erklärt sich, das Wirth auf diesem Wege ganz neue Erkenntnisse über die Bedeutung der Scheibe zu Tage fördern konnte.

Zusammenfassung der Bildanalyse von Dr. Kai Helge Wirth:

Viele Vermutungen haben sich als korrekt erwiesen.

Aber es lohnt sich nicht gerade dann, trotzdem die alten Vermutungen immer wieder aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten?

Neue (noch nicht angewandte Mittel) stellt die Kunstwissenschaft zur Verfügung.

 

Behauptung 1

zur Absicherung der alten Theorie wie sie noch im Museum gezeigt wird: Die zwei großen Bildelemente „stellen beide den Mond dar“

Objektive Bildanalyse:

Ergebnis: Es ist eher unwahrscheinlich, dass hier zweimal der Mond dargestellt worden ist.

FORMAL: Die Bildelemente sind in hohem Maße unterschiedlich groß.

INHALTLICH: Das Vorhandensein einer Himmelsbarke macht ohne Sonne keinen Sinn.

Das größere Bildelement ist im hohen Maße der Mond.

Erklärung: Das Phänomen Mondtäuschung beim Aufgang des Vollmondes ist bekannt. Die Ursache liegt in der wahrnehmungs-Psychologie.

Erste Hinweise auf das Phänomen der Mondtäuschung finden sich auf Tontafeln aus den königlichen Bibliotheken von Niniveh und Babylon (6.Jahrhundert v. Chr.).

In Horizontnähe sieht auch die Sonne etwas größer aus als sonst, doch wird der Mond Optisch insgesamt größer als die Sonne Empfunden. Was wahrscheinlich durch die Kontrastwahrnehmung ausgelöst wird.

Behauptung 2

zur Absicherung der alten Theorie wie sie noch im Museum gezeigt wird: „rein zufällige Verteilung der Hintergrundsterne ohne Ordnung.“

Wirklich? Was sagt die Bildanalyse?

Bildanalyse Schritt 2

Analyse der linken Seite: Es herrscht eine achsensymmetrische, klare Ordnungsstruktur auf der linken Seite (Sonne Tag). Das wurde bislang vollkommen übersehen und kann jetzt mit in die neuen Forschungen einbezogen werden.

Bildanalyse Schritt 3

Analyse der rechten Seite: Erinnerung: “…konnten nicht eine einzige Konstellation, finden, die auch nur die geringste Ähnlichkeit zu einem bekannten Sternbild aufweist.“

Ergebnis: Sämtliche Formparameter des großen Wagens!

INHALTLICH: Der Große Wagen – ägyptisch „Mesechtiu“ – ist der Lenker der Barke, der sie immer begleitet.

Das wurde bislang vollkommen übersehen und kann jetzt mit in die neuen Forschungen einbezogen werden.

Analyse der rechte Seite:

Behauptung 3

zur Absicherung der alten Theorie wie sie noch im Museum gezeigt wird: Die 7 Sterne sind die Plejaden.

Gleich am Anfang: Plejadenvorstellung   

Einziger Grund: Zahl Sieben.

Später komplizierte astrophysikalisch-geografische nachrangige Begründungen.

Formal keine Ähnlichkeit: Die Plejaden haben 9 Hauptsterne und sind nicht kreisförmig angeordnet.

Plejadenmeinung;

INHALTLICH: Es reicht nicht als einzigen Inhaltlichen Grund die Zahl Sieben zu nennen.

„Darüber hinaus werden unzählige Male die Wagensterne mit den Plejaden verwechselt, weil sowohl sog. Eingebohrene als auch antike Autoren und am aller häufigsten Schriftgelehrte vom „Siebengestirn“ zu plauschen lieben, und als Siebengestirn galten … Plejaden und Wagen.

Ursa Maior Vorlesung,   WS 1978-79 Axel Klaudius

Es gibt insgesamt sieben Sternbilder, die jeweils aus sieben Sternen bestehen. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der große Wagen, auch bekannt als der Große Bär. Auch Orion wurde als Siebengestirn bezeichnet (dies aufgrund seiner vier Haupt- und der drei Gürtelsterne)

"Sixtinischen Kapelle des Norden" aus Südschweden

Die Felsritzungen von Litsleby liegen etwa drei Kilometer (Luftlinie) südlich der Kirche von Tanum in Schweden.

Sie stammen aus der nordischen Bronzezeit (ca. 1500–500 v. Chr.). Die ältesten Fußspuren, Swastiken, Tiere und Schiffe auf der nach Westen abfallenden Felsplatte mögen um 1500 v. Chr. oder sogar früher entstandenen sein. Als Teil der Felsritzungen bei Tanum zählt Litsleby zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Aus dem Rahmen tretend unter den Felsritzungen von Litsleby ist eine 2,5 m große, speertragende Männerfigur, die über andere Bilder eingeschlagen wurde. Die Erklärung dafür lautet, dass die Religion der Bronzezeit die Gottesabbildung zunächst nicht erlaubte – was sie mit einigen anderen Religionen gemeinsam hätte – und man stattdessen Fußabdrücke darstellte. Ein solches Paar mit ausgearbeiteten Zehen findet sich links der großen Figur. Später sei dann eine Darstellung des Gottes erlaubt gewesen und sein Abbild über die früheren Zeichnungen in den Fels gehauen worden. Für die Darstellung eines speertragenden Gottes ist Litsleby zwar nicht das einzige Beispiel (Bro utmark, Finntrop – bei Tanum), die meisten Darstellungen zeigen allerdings das „Hochhalten“ anderer Utensilien wie Äxte, Luren Sicheln, Räder oder Pflüge. Quelle: Wikipedia

Polaris das Siebenstern-Symbol des "heiligen Mittelpunktes" bzw. des "Himmelsmittelpunktes" im Norden.

Polaris das Siebenstern-Symbol des „heiligen Mittelpunktes“ bzw. des „Himmelsmittelpunktes“ im Norden.

Dong Song Kultur (1000v. - 200n. Chr.) Vietnam